Bemerkungen zur Geschichte der Backsteinwand an der Schillstraße
Bemerkungen zur Geschichte der Backsteinwand an der Schillstraße von Dr. Andreas Neumerkel „Kleine“ Johanniskirche, um 1910. Die Verwendung des Bildes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Stralsunder Stadtarchivs. Nach dem Brand im 17. Jhd. errichtes Kreuzganggewölbe. Die Verwendung des Bildes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Stralsunder Stadtarchivs. Am 12. Dezember 2024 erschien in der Ostsee-Zeitung ein Beitrag über die Errichtung von sechs Stützpfeilern, die nunmehr die „Außenwand der 1254 gegründeten Klosteranlage St. Johannis“ sichern. Damit wird suggeriert, dass die Mauer aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt. Aber das stimmt nicht. Weiterhin wird behauptet, dass die Wand früher „durch Anbauten Stabilität erhalten“ hat. Auch das stimmt wiederum nicht. Nach der Reformation wurde das Kloster als Armenhaus genutzt. Am Abend des ersten Weihnachtstages 1624 brach im Kloster ein Brand aus. In einer alten Chronik kann man darüber Folgendes lesen: „1624 auf der Weihnachten Abend ist die Johanniskirche mit dem Kloster abgebrannt, des Abends zwischen 7 und 8 Uhr ist das Feuer erstlich geschehn, es hat die ganze Nacht gebrannt und hat nicht können gerettet werden.“ Und in einer anderen Chronik steht: „Die Johanniskirche ist gegen Abend des ersten Weihnachtstages durch Feuer, welches eine alte Frau schlecht behütet hatte, vollständig abgebrannt.“ Am 29. Juni 1648 beschloss der Rat der Stadt, zumindest den Chor der Johanniskirche wieder aufzubauen. Ende des Jahres 1651 waren die Arbeiten beendet. Heiligabend fand der erste Gottesdienst in der sogenannten Kleinen Johanniskirche statt. Die Überbleibsel der Kirchenwand an der Schillstraße wurden damals abgerissen und einen neue, drei Meter in die Straße hinein versetzte Mauer errichtet. Die neue Mauer erhielt einen Toreingang, der zunächst mit einer Holztür versehen wurde. Im Vorhof, so wurde der Bereich vor der Kleinen Johanniskirche zukünftig genannt, entstand ein Kreuzganggewölbe. Eiserne Stangen, die von der Wand zu den Pfeilern des Kreuzganges verlegt wurden, verliehen dem gesamten Bauwerk die nötige Stabilität. Im Juni 1879 stellte der Verschönerungsverein der Stadt Stralsund den Antrag, „die längs der Schillstraße stehende Klostermauer mit Rankgewächsen zu bekleiden“. Das Gesuch wurde genehmigt, und nach wenigen Jahren verhüllte ein sattes Grün die Außenmauer. Aus dem Jahre 1895 ist ein Plan des Eingangs an der Schillstraße mit einem Eisentor überliefert. Damals erhielt der Torbogen auch eine Malerei, auf der Mönche beim Bau des Klosters zu sehen sind. 1907 stellte man Grabdenkmäler unter dem Kreuzgang auf. Darunter soll sich auch der älteste Grabstein der Stadt Stralsund befinden. Beim Bombenangriff am 6. Oktober 1944 wurden die Kleine Johanniskirche und das Kreuzganggewölbe zerstört. Torbogen mit der im Jahr 1895 angefertigte Malerei, auf der Mönche beim Bau des Klosters zu sehen sind. Die Verwendung des Bildes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Stralsunder Stadtarchivs. Kreuzgang, um 1920. An der linken Seite befindet sich die älteste Grabplatte Stralsunds. Die Verwendung des Bildes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Stralsunder Stadtarchivs. Älteste Grabplatte an der Mauer zur Schillstraße. Die Verwendung des Bildes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Stralsunder Stadtarchivs.
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